Strategie

vielversprechend und hoffnungsvoll

"By failing to prepare,
you are preparing to fail."

Benjamin Franklin

Komm, wir machen noch ein bisschen Facebook…

So schnell wie diese Idee gekommen ist, so schnell sollte dieser Gedanke wieder verschwinden.

Denn: Wer keine Strategie als Unternehmen oder in eurem Fall als Verein hat, könnte im Netz schnell untergehen oder ins falsche Licht rücken.
Bleiben wir beim Vergleich eurer Essenseinladung. Ob eure Freunde allfällige Unverträglichkeiten haben oder sie etwas nicht mögen, wisst ihr inzwischen. Denn: Diese Frage habt ihr geklärt. Nun setzt ihr euer Ziel um. In diesem Fall ist dies nun die Umsetzung des Menüs und die Organisation für den Grillabend. Anhand des Rezeptes (das ganze Konzept) versucht ihr, euer Ziel zu erreichen (eure Strategie).
Dazu benötigt ihr eine Einkaufsliste, finanzielle Mittel, die Räumlichkeit und eure Freunde, damit das Ziel greifbar wird.
Die Strategie auf Social Media beinhaltet mehrere Faktoren, um nachhaltig und wirkungsvoll auf den Plattformen in Erscheinung zu treten.





Social Media macht in euerem Verein Sinn, wenn...


    … sich zirka die Hälfte eurer Mitglieder auf einem der Social-Media-Kanäle befindet.
    … sich eure gewünschte Zielgruppe auf den Kanälen bewegt.
    … ihr ressourcentechnisch den Kommunikationsbereich ausweiten könnt.

Tipp:

Falls ihr merkt, dass diese Aussagen auf euch nicht zutreffen, ihr aber trotzdem Lust habt, Social Media für euren Verein auszuprobieren, dann packt es an.
Fragt Freunde, Kinder oder Enkelkinder, die euch unterstützen könnt und euch den Umgang mit dem Kanal lehren.





Unser Verein

Überlegt euch zu Beginn:

  • Was repräsentiert unser Verein? (Bsp. gemeinsames Musizieren, …)
  • Was bietet unser Verein an? (Ist es ein bestimmtes Thema, ein Vereinsprojekt oder gar eine Produktvermarktung)
  • Wo liegen unsere Kernbotschaften?
  • Wie ist unsere Selbstdarstellung als Verein?
  • Was soll das Ziel unserer Kommunikation sein?
  • Gibt es Höhepunkte, die kommuniziert werden sollten?
  • Was ist unser Kerngebiet? Wo wollen wir unser Schwerpunkt in der Kommunikation setzen?
  • Wer sind eure «Teilhaber/Stakeholder» des Vereins?(Bsp. Sponsoren, Gemeinde, Familienangehörige…)
  • Über welche Kommunikationskanäle kommuniziert euer Verein?

Tipp:

Oft sind diese Antworten im Vereinsleitbild zu finden.





Die Ziele

Das Ziel klar zu definieren und auszuarbeiten kann sich lohnen. Was wollen wir mit Social Media erreichen? Wollen wir eine Reichweite gewinnen, wollen wir unseren Nutzern einen Service bieten, oderwollen wir unseren Verein bekannter machen?
Ihr müsst wissen, wohin eure Strategie euch auf Social Media führen soll. Im Hinterkopf müsst ihr aber auch immer an eure finanziellen wie auch personellen Ressourcen denken.
Gerade in Vereinen kann es an gewisse Grenzen stossen und ihr seid an eure Strategie gebunden.
Darum überlegt euch frühzeitig anhand des SMART Prinzips:

    Sind unsere Ziele:
  • Spezifisch (Specific)
  • Messbar(Measureable)
  • Erreichbar (Achievable)
  • Relevant (Relevant)
  • Terminierbar (Timely)

Weiter macht es meist keinen Sinn, wenn das ganze Ziel auf einmal angepackt wird. Arbeitet in Etappen und setzt euch Zwischenziele, die realistisch sind. Denkt daran, aller Anfang ist schwer, das heisst: Habt Geduld! Ebenfalls ist es wichtig, dass euch bewusst ist, dass die Arbeit teilweise erst Jahre danach Früchte trägt.





Die Zielgruppe

Social Media bietet mehr, als nur eine zusätzliche Plattform, auf der ihr euch präsentieren könnt. Es besteht direkter Kontakt zu eurer Community. Dafür müsst ihr aber zuerst wissen, wer eure Community ist und wie sie tickt.
Unterschätzt nicht, euch diesem Unterpunkt mit Sorgfalt zu widmen. Solange ihr nicht wisst, für wen ihr euer Kommunikationsbudget ausgebt, solltet ihr besser die Hände davonlassen. Ihr wollt ja eure Community mit unterhaltenden, informativen, emotionalen und/oder beeinflussenden Inhalten erreichen. Dabei solltet ihr euch unbedingt in eure Nutzer reinversetzen.

Für das müsst ihr eure Zielgruppe analysieren:
Sind es Sponsoren, die Mitglieder, Angehörige, Bekannte, Freunde, Interessensgemeinschaften, die sich für euch und euren Verein interessieren?

Um diese Zielgruppe besser zu verstehen, kann es helfen, einen Prototypen zu erstellen. Eine Zielgruppe besteht meist aus mehreren Charakteren mit unterschiedlichen Interessengebieten. So kann es sich durchaus lohnen, in eine Persona zu investieren.
Anhand verschiedener Studien oder Forschungen über das Verhalten der heutigen Gesellschaft, könnt ihr Personen erstellen, die eure Zielgruppe am besten beschreiben. Am besten eignet es sich, drei bis fünf dieser Personen zu gestalten. Dabei beschreibt ihr Bedürfnisse, Probleme, Interessen, Verhalten, Ausbildung, Alter, Wohnort und Name. Um davon ein Bild machen zu können, soll euch die folgende Abbildung helfen:





Der Unterhalt

Ressourcen in Vereinen sind deutlich eingeschränkter, als teilweise in anderen Organisationsstrukturen. Deshalb ist bei der Realisierung eurer Social Media Strategie doppelte Absicherung gefragt.
Überlegt euch innerhalb des Vorstands:

  • Welche Kanäle wollen wir nutzen und wieso eignen sich diese für uns?
  • Welche Inhalte sollen auf diesen Kanälen erscheinen?
  • Welche Mitglieder oder Angehörige haben am Herstellen von multimedialen Inhalten Freude?
  • Wer kennt sich mit Social Media aus und kann den Kanal /diese Kanäle bewirtschaften?
  • Welche Personen im Verein haben ein Flair für Informatik, Grafik, Fotografie oder Film?
  • Wie viele Ressourcen und Kapazitäten haben wir, um diese Plattformen zu bewirtschaften?
  • Was ändert sich aus finanzieller Sicht? (Neudefinition des Budgets, Aufnahme des Kostenpunkts "Werbung / Kommunikation")
  • Welche Inhalte möchtet ihr selber herstellen?
  • Für welche Inhalte seid ihr auf externe Leute angewiesen? (Beispielsweise Konzerte oder Auftritte, bei denen alle Mitglieder im Einsatz stehen)
  • Müssen wir es in Erwägung ziehen, beziehungsweise uns eingestehen, Inhalte allenfalls auszulagern (Outsourcing)?

Wenn ihr merkt, dass ihr knapp an finanziellen als auch personellen Ressourcen seid, dann nützt es nichts, sich aus dem Fenster zu lehnen.
Es empfiehlt sich, sich hier Gedanken zu machen, wie ihr es mit Arbeitswerkzeugen handhaben wollt. Hat vielleicht ein Mitglied eine Ausrüstung und er oder sie würde diese zur Verfügung stellen. Können wir etwas ausleihen oder macht es Sinn, dass wir uns selber etwas anschaffen? Tipps dazu gibt es auch unter"Tools".
Wenn ihr eine Person kenntt, die auch gewillt ist, immer wieder Fotos und Videos von eurem Verein zu machen, ist das bestimmt die beste Lösung. Ansonsten solltet ihr euch den nächsten Schritt überlegen:




Outsourcing

Habt ihr genügend finanzielle Ressourcen für euer Kommunikationsbudget?
Überlegt euch innerhalb des Vorstands:
Wenn ja, dann kann man sich auch überlegen, das Herstellen der Social Media Inhalte ausserhalb des Vereins produzieren zu lassen. Dies empfiehlt sich vor allem bei Filmaufnahmen, weil meist jedes Vereinsmitglied bereits irgendwo eingespannt ist. An Wettkämpfen oder allgemein an Auftritten, ist es nicht möglich, dass die Mitglieder selber Fotos machen oder sogar Filmen können. So stellt euch die Frage, können wir einen Profi engagieren, können wir Jugendliche begeistern oder vielleicht mit einer Hochschule zusammenarbeiten? Letzteres könnte sich womöglich für euch und die Studierenden lohnen.

Geschichten ausdenken, die zu unserer Strategie passen?
Hier
geht es weiter zum nächsten Schritt:



Bachelor-Lehrprojekt

by Martina Petrig