Konzept

innovativ und tragfähig

"Nichts ist mächtiger als eine Idee zur richtigen Zeit."

Victor Hugo

Personas und Co.?! – Wie bitte was?

Diese Fragezeichen im Kopf sollen während der Durcharbeitung dieser sechs Schritte möglichst vermieden werden. Darum sollen einfache Beispiele aus Alltagssituationen helfen, euren Verein ans Ziel der Social Media Nutzung zu führen.

Vergleichen wir es so: An einem Sonntag habt ihr eure Freunde zum Mittagessen eingeladen. Bevor ihr euch an das Rezept wagt, überlegt ihr euch im Normalfall zuerst, was anhand der gegebenen Umstände, wie zum Beispiel, Jahreszeit, Anzahl der Gäste, Alter, allfällige Allergien oder Räumlichkeiten, an diesem Tag auf dem Teller landet. Mit der Auseinandersetzung dieser Fragen und den Gegebenheiten setzt ihr euch an die Einkaufsliste für das Menü und schliesslich an die Umsetzung des Rezepts.

Bei Social Media funktioniert es ähnlich. Im übertragenen Sinne verfolgt beispielsweise ein Verein das Ziel, über Social Media mehr Aufmerksamkeit in Bezug auf Nachwuchs oder eine Veranstaltung zu generieren. Um diese Ziele überhaupt erreichen zu können, muss anhand Gegebenheiten des Vereins unter anderem eine Standortbestimmung realisiert werden. Wo steht der Verein momentan (IST-Zustand) und wohin soll der Weg gehen (SOLL – Zustand)? Verankert werden diese Fragen in einem Konzept. Die Strategie, welche im nächsten Kapitel genauer beleuchtet wird, bildet die Brücke zwischen den beiden Zuständen.


Schritt 1 - Die Überlegung

Legt kurzerhand Stift und Papier zur Seite und überlegt euch im Plenum, wie es mit euren Vereinsressourcen aussieht. Sowohl finanziell als auch personell. Dies zählt als Teil eurer Strategie, die in Bezug auf eurer Konzept eine entscheidende Auswirkung haben könnte.


Folgende Fragen sollten im Voraus innerhalb des Vorstandes geklärt werden:

  • Welche Mitglieder könnten die freiwillige Verantwortung für Social Media übernehmen?
  • Wer könnte uns Social Media Tipps geben?
  • Welche Mitglieder haben die nötige Ausrüstung? (Kamera, Stativ, Mikrofon,…)
  • Wie steht es um unsere Finanzen?
  • Welche Möglichkeit hätten wir innerhalb oder ausserhalb unseres Vereins, dass unsere Social Media Kanäle à jour gehalten werden können?

Schritt 2 - Die Analyse

Mehr denn je wird heute professionelles Auftreten gefragt. Damit werden nicht nur kleine und grosse Unternehmen konfrontiert, sondern auch Vereine. Ein schnelles Foto reicht heute nicht mehr, um im Netz aufzufallen. Es braucht wesentlich mehr.


Ein Beispiel, weshalb Vereine auf digitalen Plattformen ein professionelles Erscheinungsbild haben müssen:

Für eine Neuanschaffung seid ihr auf Sponsoren angewiesen.
Ihr versendet klassisch Briefe per Post.
Angenommen, ihr schreibt die Gemeinde für einen Zustupf an. Knüllt ihr nun das Gesuch zusammen und steckt es in einen Umschlag, womöglich hat es noch einen Kaffeefleck auf dem Couvert und es ist ungenügend frankiert? Wohl kaum. Euer Auftreten, sowohl analog wie auch digital, ist eure Visitenkarte. Sponsoren, Angehörige, etc. nehmen euch so wahr, wie ihr nach aussen kommuniziert und euch präsentiert.



Untersuchung eures IST-Zustands:

Die SWOT-Analyse
Bei der SWOT-Analyse kommt ihr am genauen Hinschauen eurer Vereinsphilosophie nicht vorbei.
Die erstellte Analyse zeigt besondere Kompetenzen wie auch Leistungen eines Vereins auf. In Verbindung mit Erkenntnissen aus der Entwicklung anderer gleichgesinnten Vereine kann sich euer Verein für die Zukunft stets optimieren.



Schreibt bei jedem Unterpunkt mehrere Stichworte auf!



Interne Analyse:


Stärken und Schwächen beschreiben diejenigen Faktoren, welche direkt über die interne Kommunikation im Verein beeinflusst werden.

    Stärken

  • Wo liegen unsere Vereinsstärken? Was macht uns einzigartig?

  • Reichlicher Zuwachs an Nachwuchs, innovatives und attraktives Vereinsprogramm, starke Verknüpfung mit Vereinen in der Umgebung, finanzielle Unterstützung der Gemeinde / Stadt …

    Schwächen

  • Wo gibt es in unserem Verein Schwächen?

  • Geringe Nachwuchsbeteiligung, finanzielle oder personelle Ressourcen fehlen, geringe Anzahl Teilnehmender (Grösse des Vereins), unpassende Kommunikationsmittel, …





Externe Analyse:


Chancen und Risiken sind Faktoren, welche nicht direkt beeinflusst werden können, da diese extern liegen.
Dabei spielen Konkurrenten sowie der Markt eine zentrale Rolle, welche beobachtet werden müssen.

  • Wer ist unsere Konkurrenz und wie tickt diese?
  • Wo liegen unsere Unterschiede gegenüber dieser?

    Chancen

  • Was sind die Chancen unseres Vereins?

  • Nachwuchsförderung, einmalige Events, das Vereinsleben in die Öffentlichkeit tragen, Zusammenhalt fördern, Umorientierung von Kommunikationsmitteln, …

    Gefahren

  • Welche Gefahren könnten sich im Verein entwickeln?

  • Vereinsfusion durch zu wenig Nachwuchs, rechtlich an Statuten gebunden, zu viele Vereine mit derselben Ausrichtung, starke Abhängigkeit von Sponsoring, …



Das Erstellen dieser Analyse bringt neue Möglichkeiten wie auch Schwierigkeiten eures Vereins ans Licht. Das Ziel sollte sein, eure Schwächen auszulöschen und stattdessen neue Potenziale zu schaffen.
Im nächsten Schritt priorisiert ihr diese Punkte von A bis C.

Welches sind eure vielversprechendsten Faktoren, welches die negativsten?

Es ist wichtig, stets den Markt zu beobachten, eure Konkurrenz zu kennen und bei möglichen Veränderungen anstelle Gefahren die Chancen zu Gunsten eures Vereins zu nutzen. Erkennt ihr diese Chancen frühzeitig, könnt ihr euch anhand der Veränderungen verbessern und stärken und allenfalls mit eurer einzigartigen Strategie in den Vordergrund rücken. Sowohl diese Analyse wie auch die nachfolgenden Schritte in der Strategie gehören alle zwingend in das Konzept.


Social Media Leitfaden für Vereine

by Martina Petrig